Pawlow im Sport: Von der Gewohnheit zur Sucht?
Beobachtungen im Fitness-Studio
Oft beobachte ich die Angewohnheit, dass die erste sportliche Handlung im Studio der Griff zum Smartphone ist.
Der folgende Ablauf hat mich aber wirklich nachdenklich gemacht. Viele Griffe zum und Blicke aufs Handy erfolgen nach einer kurzen Trainingsphase, also z.B. einem Satz, und zwar vor allem an den geführten Geräten.
Kann man sich auf diese Art eine Sucht danach regelrecht antrainieren? Das hat mich interessiert.
Denn besteht die (selbst gestellte) Aufgabe beispielsweise in drei Sätzen à 15 Wiederholungen, gibt es keine kurze Verschnaufpause zwischen den Sätzen, sondern jeweils eine längere – sagen wir – „Konzentrationspause“, um die neuen Nachrichten und Neuigkeiten zu prüfen. In dieser Zeit fällt aber die Herzfrequenz schon so deutlich ab, dass eine Höchstleistung oder zumindest ein effektives Training gar nicht mehr möglich ist.
Das Fatale finde ich gar nicht den Umgang mit dem Smartphone an sich oder die Ineffektivität des Trainings. Mir scheint vielmehr, hier wird vorsätzlich eine Gewohnheit hergestellt: Man arbeitet kurze Zeit und „belohnt“ sich dann mit einem Blick aufs Handy.