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Category: Theater

Interpretation und Aneignung: Mein König Lear

Interpretation und Aneignung: Mein König Lear

Mein letztes künstlerisches Projekt (vgl. Ich baue ein Papiertheater) war noch nicht komplett abgeschlossen mit dem Bau und des damit gezeigten, radikal reduzierten Theaterstücks des Königs Lear. Vielmehr ging es von Anfang an darum, eine Bearbeitung der Geschichte im Sinne meiner eigenen Geschichte zu kreieren. Dass es ein Papiertheater (bzw. „Korkentheater“) wurde, war in dem Zusammenhang durchaus stimmig und hat mich herausgefordert zu erproben, wie stark Haltungen/ Positionen reduziert werden können, um letztlich noch verständlich zu bleiben.

Im Grunde aber war die konkrete Umsetzung zweitrangig in Bezug auf die intendierte Aussage.

Also gibt es zwei Versionen, einmal die Erzählung des König Lear als Korkentheater, zum anderen meine persönliche Geschichte als Reminiszenz an König Lear. Und diese gibt es hier:

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Der öffentliche Raum als Bühne

Der öffentliche Raum als Bühne

Theater spielen kann man eigentlich überall. Es braucht nicht einmal eine große Bühne, sondern es genügt der öffentliche Raum.

Wenn wir annehmen, Theater ist:

A spielt B und C schaut zu. (ABC-Formel nach Eric Bentley),

dann brauchen wir eigentlich nur ein Bewusstsein darüber, dass wir spielen (als DarstellerInnen) und darüber, dass gespielt wird (als Publikum). Und schon haben wir es mit Theater zu tun.

Doch gilt auch die reduzierte Formel: A handelt und C schaut zu? Sehen wir schon Theater, wenn wir andere in ihrem Handeln beobachten?

Ich stelle ein paar alltägliche Orte aus dem eigenen Umfeld vor, die durchaus als Theaterbühne taugen würden. Dann stellt sich die Frage, ab wann wir es denn genau mit Theater zu tun haben. Schließlich folgt ein Exkurs zum Unsichtbaren Theater, das zweifelsfrei Theater ist, aber nicht als solches erkannt werden will.

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Masters of the Universe – Finanzkapitalismus auf der Bühne

Masters of the Universe – Finanzkapitalismus auf der Bühne

Krisen sind immer spannend für TheatermacherInnen. Schon immer gab es Stücke und Inszenierungen, die auf die Themen ihrer Zeit anspielten, und oft beschreiben alte Stücke sehr gut die heutige Zeit. Hier stelle ich eine persönliche Sammlung von Theatertexten, Videos und Inszenierungen zur Bankenkrise 2008 vor – und auch die Gründe für diese sanfte Besessenheit.

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Daniil Charms: Plädoyer für den Quatsch

Daniil Charms: Plädoyer für den Quatsch

Mich interessiert nur der ‚Quatsch‘; nur das, was keinerlei praktischen Sinn hat.  Mich interessiert das Leben nur in seiner unsinnigen Erscheinung.

Daniil Charms

Dass Daniil Charms, russischer Schriftsteller und Gründungsmitglied der OBERIU, der avangardistischen „Vereinigung der realen Kunst“ in Leningrad, dieses Statement ernst meint, lässt sich in vielen seiner wunderbaren Texte, Gedichte, Theaterstücke und Romanfragmenten erleben.

Ich möchte einen Schriftsteller vorstellen, der in den 1990er Jahren wieder populär wurde, nachdem er fast fünfzig Jahre in Vergessenheit geraten war.

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Der Bühnenraum als Kunstwerk

Der Bühnenraum als Kunstwerk

…oder wie titelte die Deutsche Welle?

„Architektur als Grundlage für Kunst.“

und bezog sich damit auf ausrangierte Fabrikhallen, die als Leinwand für Graffiti-Künstler genutzt werden, wie beispielsweise die frühere Papierfabrik Eberswalde.

Räume, Orte, „Lost places“ erzählen eine eigene Geschichte, über ihre eigene Zeitlichkeit, aber auch über die dortigen Handlungen und das Wirken von Menschen in Vergangenheit und Gegenwart.

Dies geschieht auf unterschiedliche Weise, wie ich in diesem Beitrag zeigen werde.

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Die Magie der Dinge: Objekttheater

Die Magie der Dinge: Objekttheater

Das Theater mit alltäglichen, vorgefertigten Gegenständen ist eine ganz besondere, bewusste und wache Form des Theaters. Denn hier stehen nicht lebendige Menschen auf der Bühne, sondern diese geben einem unbelebtem Material die Impulse, um dessen Geschichte zu erzählen.

Die gelungene Belebung von Gegenständen hat etwas regelrecht Magisches, das schnell vergessen lässt, dass wir es eigentlich mit Staubsaugern, Teekannen, Zollstöcken, Handschuhen und Blechdosen zu tun haben. Diese Dinge bekommen einen Charakter, eine Rolle, eine Figur und agieren wie lebendige Wesen.

Hier beschreibe ich meine eigene Begegnung mit Objekttheater und beginne mit der Frage: Was ist das eigentlich?

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Theater im Unternehmen? Unternehmenstheater!

Theater im Unternehmen? Unternehmenstheater!

Bringen wir die Begriffe „Unternehmen“ und „Theater“ zusammen, denken wir oft zuerst an tägliches Chaos, an unvorhergesehene Situationen, an die unzähligen Unwägbarkeiten im laufenden Betrieb.

Doch lassen wir uns einmal auf das Experiment ein, „Theater“ tatsächlich im Wortsinn zu nehmen, dann stellen wir fest, dass Unternehmenstheater ein sehr kraftvolles Instrument in der Personal‐ und Organisationsentwicklung ist, das Lern‐ und Veränderungsprozesse in Gang bringen und nachhaltig unterstützen kann.

Was genau ist Unternehmenstheater, und wie funktioniert es?

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Anton Tschechow: Platonov – das Inszenierungskonzept

Anton Tschechow: Platonov – das Inszenierungskonzept

Mit einer Theatergruppe, bestehend aus neun deutsch-, französisch- und russischsprachigen AmateurInnen, habe ich Anton Tschechows Stück „Platonov oder Die Vaterlosen“ in einer eigenen Fassung auf die Bühne gebracht.

Hier berichte ich von den einzelnen Schritten vom Originalstück bis zur Aufführung.

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Das Phänomen „Zeit“ auf der Bühne

Das Phänomen „Zeit“ auf der Bühne

Mit dem Faktor „Zeit“ lässt sich im Theater wunderbar experimentieren. „Zeit“ ist eine eigene Dimension, mit der die Aussage einer Szene auf ganz besondere Weise wiedergegeben, ergänzt und beeinflusst werden kann.

Welche Arten von Zeit es gibt und wie sie bearbeitet werden können zeigt diese Übersicht. Die Beispiele dazu sind eine ganz persönliche Auswahl von Stücken, die ich selbst gesehen habe.

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