Leitfaden für gelungene Präsentationen

Leitfaden für gelungene Präsentationen

Im Juni und Juli 2017 erarbeitete ich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer Softwarefirma die Präsentation ihrer firmeneigenen Broschüre. Aus dieser Arbeit ist ein allgemeiner Leitfaden entstanden, der sich sehr gut für alle Arten von Vorträgen eignet. Teilweise ist er stichwortartig; bei Rückfragen einfach das Kontaktformular nutzen!

Leitfaden für Präsentationen

Kurzfassung der Ergebnisse aus einem fünfteiligen Kommunikationstraining im Juni und Juli 2017

Haltung

Hochstatus – Tiefstatus

  1. Bei Präsentationen eher Hochstatus nutzen ‐ im Raum und auch am Tisch (zum Thema Hoch- und Tiefstatus siehe auch den Beitrag „Statusspiele“)
  2. Genügend Raum einnehmen, weite Gesten nutzen, ruhiger Habitus, mittlere Anspannung, nicht zu unterspannt!
  3. Klar und bestimmt auftreten, nicht überspannt!
  4. Die äußere Haltung beeinflusst auch das innere Erleben => Atmung kontrollieren, aufrechte Haltung einnehmen

Anspannung – Entspannung

  1. Progr. Muskelentspannung als Training nutzen, auch kurz vor einem Vortrag
  2. V.a. Schultern, Nacken und Hände entspannt halten
  3. Knie leicht gebeugt, nicht durchgedrückt
  4. Tempo: Zeit lassen, Pausen setzen, Tempo hin und wieder wechseln

Raum

Einen Raum betreten

  1. Aufrechte Haltung, gerader Blick, mittlere Schrittlänge, mittleres Tempo
  2. Gänge im Raum gezielt einsetzen, Bewegung und Sprache dabei eher trennen
  3. Mit beiden Beinen auf dem Boden stehen (auch wenn ein Bein gebeugt ist)
  4. Üben! (siehe https://dramaka.de/einen-raum-betreten-challenge/)

Gestik/ Mimik

  1. Körpersprache: Offene – geschlossene Haltung beachten: Das Prinzip der Bühne
  2. Klar gesetzte, sinnvolle Gestik mit einer oder beiden Händen bewusst einsetzen oder Hände auch mal still bzw. locker lassen (folgt)
  3. Stift/ Zettel in der Hand immer im Bewusstsein haben, eher locker als Verlängerung der Hand betrachten: das Requisit.
  4. Lächeln als Zeichen der Offenheit einsetzen, nicht zur Nettigkeit oder  Entschuldigung

Sprache

  1. Nicht zu schnell sprechen und auch nicht monoton, sondern Rhythmus und Modulation setzen
  2. Keine Füllwörter benutzen, stattdessen stumme Pausen machen
  3. Rhetorische Elemente nutzen (vgl. https://dramaka.de/stimme-und-sprache/)

Stimme

  1. Vor der Präsentation: Kontrolliert „in den Bauch“ atmen und auf fffff ausatmen, ggf. mit Qi Gong‐Übungen („Wasser schöpfen“) unterstützen (Beispiele hier).
  2. Resonanzübung: mit geschlossenem Mund kauen + mmmmm summen, dann mit Vokalen o, a (Stimme „ölen“), Gähnen!
  3. Währenddessen: Kohlensäurefreies Wasser zur Befeuchtung der Stimmbänder
  4. Stimme nicht pressen, sondern Atem ausströmen lassen und mit Mund und Lippen Sprache formen, ständiges „Gähngefühl“ = große Öffnung des Kehlkopfbereiches
  5. Betonungen einzelner Worte möglichst über das schnelle Einziehen des Bauches („Atemwurf“), dabei Öffnung des Kehlkopfes, nicht Kopf einziehen oder Hals verspannen, auch bei erhöhter Lautstärke der Rede immer auf freien Fluss des ausströmenden Atems achten (sonst Heiserkeit möglich). (vgl. dramaka.de/mit-stimme-texte-gestalten-wie-die-profis/)

Blick

  1. Ins Publikum schauen, alle einbeziehen, in die Weite schauen (bei großen  Gruppen), nicht an einer Person „klebenbleiben“, bei zwei Referenten dem Partner durch den eigenen Blick Aufmerksamkeit zuweisen
  2. Ruhiger, abgesetzter Blick, nicht unruhig durch den Raum wandern mit den Augen
  3. Auch im Sitzen und hinter dem Laptop Blickkontakt zu anderen suchen
  4. Der dritte Blick/ eigene Blick von außen: Bewegungen der eigenen Gliedmaßen wahrnehmen, sich selbst betrachten (nur wahrnehmen, nicht kontrollieren)

Publikum

  1. Alles was vorzubereiten möglich ist: Inhalt, Kleidung, Anlass + Publikum, Uhrzeit + Ablauf, technische Voraussetzungen etc. sehr gut vorbereiten, so dass man sich ganz auf die Gestaltung der Präsentation konzentrieren kann
  2. Umgang mit Einwürfen: positive Absicht unterstellen, nicht persönlich nehmen, sondern auf die Sache beziehen und stets professionell reagieren
  3. Nicht an eigenen „Fehlern“ während der Präsentation hängenbleiben, sondern durchatmen und in dem Moment weitermachen, die Auswertung/ Selbstkritik erfolgt nach dem Vortrag.

Viel Erfolg!

 

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