Biomechanik nach Meyerhold: Physiologisches Präsenztraining

Die Biomechanik ist eine fantastische, wenn auch keine einfache Methode, die eigene Präsenz im Alltag und auf der Bühne zu schulen.

Hier stelle ich einen kurzen geschichtlichen Abriss sowie ausgewählte Elemente dieses körperbetonten Trainings vor. Eine umfangreiche Quelle finde ich dabei in dem Buch von Jörg Bochow von 20101Bochow, Jörg, Das Theater Meyerholds und die Biomechanik, Berlin 2010, 2. Auflage (auch Foto oben: 166), in dem er Geschichte und Originalmaterialien der Gründer erstmals in einem Band zusammen fasst.

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Benin-Bronzen werden an Nigeria zurück gegeben

Erster Schritt zur Wiedergutmachung

Im Dezember 2022 erschien eine gute Nachricht: Außenministerin und Kulturstaatsministerin übergaben in der Hauptstadt von Nigeria, Abuja, 20 bronzene Skulpturen.

Entstanden ab dem 16. Jahrhundert im damaligen Königreich Benin, waren sie unter der Kolonialherrschaft Großbritanniens nach Europa gebracht, d.h. gestohlen, und dort auch an deutsche Museen verkauft worden.

Ich konnte zum Jahreswechsel 21/22 die Benin-Bronzen im Hamburger Museum MARKK (Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt) sehen und war sehr beeindruckt. Auch die dort ausgestellten Werke gehören Nigeria, können aber – inzwischen als Leihgaben – weiterhin gezeigt werden.

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Perspektivenwechsel

Das Wort „Perspektive“ ist ein hochinteressanter Begriff. Ob in Kunst, Architektur, Psychologie, Philosophie, Literatur – in jedem dieser Bereiche wird er verwendet und bedeutet erst einmal „Blickwinkel“.

Doch daneben gibt es noch viele weitere Synonyme: Meinung, Ansicht/ Möglichkeit/ Aussicht, Übersicht/ Zukunft, Erwartung, Hoffnung oder einfach: die zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objekts.

Oft ist es schwerer als gedacht, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen oder aber das scheinbar irrationale Handeln einer Person konkret nachzuvollziehen. Wie kann das gelingen? Hier stelle ich einige Methoden zum bewussten Perspektivenwechsel vor.

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Kaspar Hauser – eine Aufstellung

Ein am Badischen Staatstheater Karlsruhe uraufgeführtes Stück gab mir die Gelegenheit, in der Vorbereitung des Vorstellungsbesuches eine klassische Aufstellung1In einer Aufstellung werden die Mitglieder eines Systems (Familie, Organisation, Unternehmen) einzeln positioniert (= aufgestellt) und miteinander in Beziehung gesetzt. Dadurch können Zusammenhänge innerhalb dieses Systems visualisiert und erlebbar gemacht sowie verändert werden.  mit den historischen Figuren des Stückes durchzuführen. Teilnehmende waren zehn Klientinnen einer sozialpädagogischen Einrichtung.

Die Wahl der Einrichtung fiel auf dieses Stück, weil es sich um ein anschauliches Musical über den heimischen Mythos, das Findelkind Kaspar Hauser, handelte.

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Theater im Unternehmen? Unternehmenstheater!

Bringen wir die Begriffe „Unternehmen“ und „Theater“ zusammen, denken wir oft zuerst an tägliches Chaos, an unvorhergesehene Situationen, an die unzähligen Unwägbarkeiten im laufenden Betrieb.

Doch lassen wir uns einmal auf das Experiment ein, „Theater“ tatsächlich im Wortsinn zu nehmen, dann stellen wir fest, dass Unternehmenstheater ein sehr kraftvolles Instrument in der Personal‐ und Organisationsentwicklung ist, das Lern‐ und Veränderungsprozesse in Gang bringen und nachhaltig unterstützen kann.

Was genau ist Unternehmenstheater, und wie funktioniert es?

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Albträume vom Theater?

Bis heute erwischen mich manchmal noch üble surreale Albträume zu Situationen, die ich auf bzw. hinter der Bühne erlebt habe. Das ist schon reichlich merkwürdig, denn tatsächlich sind diese Erlebnisse z.T. viele Jahrzehnte alt!

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Anton Tschechow: Platonov – das Inszenierungskonzept

Mit einer Theatergruppe, bestehend aus neun deutsch-, französisch- und russischsprachigen AmateurInnen, habe ich Anton Tschechows Stück „Platonov oder Die Vaterlosen“ in einer eigenen Fassung auf die Bühne gebracht.

Hier berichte ich von den einzelnen Schritten vom Originalstück bis zur Aufführung.

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Das Phänomen „Zeit“ auf der Bühne

Mit dem Faktor „Zeit“ lässt sich im Theater wunderbar experimentieren. „Zeit“ ist eine eigene Dimension, mit der die Aussage einer Szene auf ganz besondere Weise wiedergegeben, ergänzt und beeinflusst werden kann.

Welche Arten von Zeit es gibt und wie sie bearbeitet werden können zeigt diese Übersicht. Die Beispiele dazu sind eine ganz persönliche Auswahl von Stücken, die ich selbst gesehen habe.

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Wie soll ich das verstehen? – Arbeit mit Subtext

Nicht nur der gesprochene Inhalt, sondern auch die vielfältigen Nebenbedeutungen (Konnotationen) des Gesagten machen Kommunikation so gleichermaßen interessant und spannend wie missverständlich und verwirrend.

Kaum ein gesprochener Satz kommt ohne Untertöne aus; selten erlebt man in der Alltagskommunikation eine Aussage, die sich ausschließlich auf den Inhalt bezieht.

Denn meist wird dabei noch der Subtext transportiert, das heißt der gedankliche Hintergrund einer Äußerung – etwas,  was nicht direkt gesagt, aber unterschwellig gemeint ist.

Hier probieren wir den Einsatz von Subtext mal praktisch aus.

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